Am 11.07.21 kam es in mehreren Orten Kubas zu Protesten. Die Menschen gingen auf die Straße und forderten den Niedergang der Diktatur und die Freiheit für Kuba. Die Wut wegen andauernden Stromausfällen, dem Mangel an Medikamenten und Nahrungsmitteln, leere Geschäfte sowie die Corona-Politik als auch die Politik im Allgemeinen waren die Auslöser.
Präsident Díaz-Canel äußert sich hingegen, dass das US-Embargo das große Problem sei und das Kuba ohne die zahlreichen Maßnahmen gegen sich, ganz anders dastehen würde.
Er forderte die Verteidiger der Revolution dazu auf für ihr Land zu kämpfen und sich den Demonstranten entgegenzustellen. Er sagte, „Wenn Sie die Revolution bezwingen wollen, müssen sie über unsere Leichen gehen.“ Das ist nichts anderes als ein Aufruf zum Bürgerkrieg.
Im Anschluss der Ansprache wurde der Strom wieder abgeschaltet und auch das Internet. Viele Ports sind gesperrt, aber findige Kubaner haben schnell die Lösung über ein VPN gefunden, um weiterhin über das Internet zu kommunizieren. Ich glaube nicht, dass die Ports lange gesperrt bleiben, da sich Kuba sonst ins eigene Fleisch schneiden würde. Schließlich ist das Internet auch für den Tourismus sowie Außenhandelspartner und sonstige Geschäftsmodelle eine Notwendigkeit. Andererseits heißt es ja auch Vaterland oder Tod. Und da sind wir wieder bei den Extremen.
Währenddessen hat US-Präsident Biden seine Unterstützung für die Protestanten ausgesprochen. Es ist also möglich und wahrscheinlich, dass das US-Militär noch eine Rolle spielen wird. Hierzu gibt es aber noch keine weiteren eindeutige Informationen.
Die Regierung Kubas reagierte mit hunderten Festnahmen und versucht so die Proteste zu ersticken.
Aus den USA sind Boote und Schiffe illegal unterwegs nach Kuba, um alle mitzunehmen, die wollen und auch um Hilfsgüter nach Kuba zu bringen.
Am 11.07. ging es los mit den Protesten, gestern am 12.07. ging es weiter. Die Frage ist, wie sieht es heute aus? Wegen den 6 Stunden Zeitunterschied werden wir es heute erst im Laufe des Tages erfahren.
Wie ich oft sagte, lebt sowohl die Familie meiner Frau, als auch meine Familie in Contramaestre Santiago de Cuba und wir haben ein ungutes Gefühl, wenn wir an die aktuelle Situation denken. Es sollen wohl junge Männer nun privat aufgesucht werden, um für ihr Land zu kämpfen. Waffengewalt wird angewendet, auch gegen nichtbewaffnete Personen. Und wie heute schon mehrfach erwähnt. Das Motto lautet „Bist du nicht für mich, bist du gegen mich“. Das sind Umstände die einen allgemein mit Sorge zurücklassen.
Wir blicken weiter nach Kuba und ich werde weiterhin die Informationen zusammenfassen.
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