Wie wandert man nach Kuba aus bzw. was gibt es zu beachten?
Leider habe ich keine Zahlen aus dem Jahr 2020 gefunden, aber wenn man bedenkt, dass die Flughäfen in Kuba ein halbes Jahr geschlossen waren, wären diese Zahlen auch nicht repräsentativ.
2019 hingegen wanderten offiziell 104 deutsche Personen nach Kuba aus.
131 kamen wieder zurück nach Deutschland.
Für die Jahre 2008 bis 2017 habe ich eine Statistik gefunden, laut der innerhalb dieser 10 Jahre 933 deutsche Personen nach Kuba ausgewandert sind und 978 wieder zurück nach Deutschland gezogen sind.
Wir können also sagen, im Schnitt kommen mehr Personen wieder zurück, als Personen nach Kuba auswandern.
Soviel erstmal vorne weg.
Residencia Permanente
Wenn wir von Auswandern sprechen, dann benötigen wir eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Die sogenannte Residencia Permanente.
Diese bekommt man nur, wenn der Grund des Aufenthalts zweckgebunden ist.
Neben dem Studentenvisum, für die Dauer des Studiums sind Gründe für einen unbefristete Aufenthalt ein Arbeitsvisum, bzw. kann dieser Aufenthalt auch für die Dauer der Beschäftigung befristet sein, und die Familienzusammenführung, welcher der Hauptgrund für längere Aufenthalte ist und eine Chance auf die Residencia Permanente darstellt.
Ein Arbeitsvisum zu bekommen, ist nicht ganz so leicht, da es einfach nicht sehr viele internationale Arbeitgeber gibt. Hin und wieder hat man jedoch schon Chancen, aber größtenteils auch nur in touristischen Gebieten.
Wie schon gesagt, ist der Hauptgrund für einen längeren Aufenthalt die Familienzusammenführung.
Man muss also mit einem Kubaner oder einer Kubanerin verheiratet sein.
An dieser Stelle muss man aber auch bedenken, dass das ganze Procedere für eine Residencia Permanente knapp 1500€ kostet. Das Übersetzen der Dokumente, sowie die Beglaubigung und Legalisierung.
Das ist auf jeden Fall nicht billig, aber das sind an sich auch Kosten, die keinen überraschen sollten. Wer auf Kuba geheiratet hat, weiß, dass es teurer werden kann.
Wenn man aber die Residencia Permanente besitzt erhält man damit auch die gleichen Rechte wie ein Kubaner.
Die Rede ist hier also zum Beispiel vom Zugang zu subventionierten Lebensmitteln, eine kostenfreie Gesundheitsversorgung, die Möglichkeit auch Selbständig tätig zu sein und auch der Erwerb von Fahrzeugen und Immobilien wird möglich.
Ich sagte gerade, dass man eine kostenfreie Gesundheitsversorgung erhält.
Hier ist jedoch mehr oder weniger nur eine Grundversorgung gemeint.
Für ernsthaftere Erkrankungen sollte man ein internationales Krankenhaus aufsuchen. Hierfür wird dann wiederum ein Auslands-Krankenversicherung benötigt.
Für mehr Informationen zur Residencia Permanente kontaktiert die kubanische Botschaft. Das wäre ohnehin der 1. offizielle Schritt.
Leben in Kuba
Schauen wir uns nun mal die Lebensbedingungen in Kuba an.
Diese sind in keiner Weise mit dem europäischen Standard zu verbleichen. Das muss jedem klar sein.
Doch die letzten Jahre und speziell das letzte Jahr machte das überleben in Kuba immer schwerer.
Die Inflationsrate steigt in unermessliche Höhen, Importe bleiben aus und auch die Grundversorgung ist gefährdet.
Die Beschaffungskriminalität gehört schon seit Jahren zum guten Ton, ist heutzutage aber gar nicht mehr wegzudenken.
Wir reden hier von den „kleinen Gefallen“ die man einfordert.
Man braucht ein gutes soziales Netz, um in Kuba überleben zu können.
Wenn man Pläne hat, sollte man wissen, dass diese oftmals nicht sofort umsetzbar sind.
Sei es zum Beispiel bei einem Hausbau, dass Materialien fehlen.
Gerade deutsche Auswanderer eröffnen ganz gerne Casa Particulares.
An sich keine schlechte Idee, in meinen Augen.
Nur kann es Monate und länger dauern, bis die Casa in einem entsprechenden Zustand ist.
Auch hier ist natürlich die Lage bzw. der Ort relevant.
Bekannterweise sitzt das Geld und die Möglichkeiten dort, wo auch die Touristen sind.
Schlussendlich bleibt zusammenfassend zu sagen, Kuba ist kein Einwanderungsland. Die Hürden sind recht hoch, kosten viel Geld und erfordern Geduld.
Wenn man dann bleiben darf, wird das Leben auch nicht unbedingt leicht.
Aber wie immer im Leben, kommt es ganz auf einen selbst an und welche Ansprüche und Ideen man hat.
Eine alternative zum Auswandern wäre ggf. das überwintern in Kuba. Die 90 Tage decken die kältesten Monate fast komplett ab.
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