Erdbeer und Schokolade (Original: fresa y chocolate, Regie: Tomás Gutiérrez Alea)
Wir befinden uns in Havanna. In einem Café trifft der systemkritische Künstler und ehemalige Lehrer Diego (Jorge Perugorria) auf den noch jungen, linientreuen und unerfahrenen Studenten David (Vladimir Cruz). Unabhängig voneinander essen beide gerne ihr Eis in diesem Café, der eine Erdbeere und der andere Schokolade. So verschieden die Eissorten sind, so verschieden sind auch die beiden Charaktere. Während Diego versucht David zu verführen, versucht David Diego als Vaterlandsverräter zu entlarven. Durch viele tiefgründige Gespräche verlieren jedoch beide ihr eigentliches Ziel aus den Augen und erfahren wahre Freundschaft für einander.
Kein 08/15 Film
Ich bin der Meinung, dass man nicht viel mehr zum Film sagen sollte, da man ihn selbst gesehen haben muss. Dieser Film aus dem Jahr 1993 ist ein beeindruckendes Plädoyer für die Überwindung von Gegensätzen und für die Toleranz. Er spricht Themen an, die auch heute noch aktuell sind und zeigt ein reales, ungeschminktes Bild von Kuba.
„Erdbeer und Schokolade“ gewann viele Preise und wurde auch 1995 für den Oscar nominiert, unterlag jedoch dem Film „Die Sonne, die uns täuscht“, welchen ich aus Interessensgründen auch noch nachholen werde.
Ich muss zugeben „Erdbeer und Schokolade“ erst vor kurzem das erste Mal gesehen zu haben, wobei dies wohl eine Sache meiner Generation ist. Als der Film veröffentlich wurde, war ich 9 Jahre alt. Das soll es nicht entschuldigen, aber relativieren. Unterm Strich kann ich jedoch sagen, dass der Film auch heute noch wunderbar funktioniert und ihm sein Alter nicht anzumerken ist. Ganz im Gegenteil.
Fazit
Wer ein melodramatisches Gefühlskino in Havanna der 90’er Jahre erleben möchte, kommt hier voll auf seine Kosten und sollte diesen Film nicht ungesehen lassen.
Ich gebe dem Film 9 von 10 Punkten
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