aktuelle Situation in Kuba – September 2021

Änderungen zur Internetpolitik

Die kubanische Regierung hat nun ein Gesetz zur Cybersicherheit verabschiedet. Man möchte damit eine rechtliche Handhabe gegen Fakenews, Hackerangriffe sowie Hassreden und Gesetzesverstöße schaffen. Man könnte nun denken, dass ist eine Reaktion auf den 11.07., aber die Vorlage lag wohl schon länger vor. Es bedeutet in meinen Augen zumindest aber Zensur, wenn es um Fakenews und Hassreden geht, denn hier geht es um die Bewertung der jeweiligen Verstöße. Ich sehe diese Änderung tatsächlich eher kritisch, aber wie in so vielen anderen Dingen, kommt es hier auf die praktische Umsetzung an. Warten wir es mal ab.

Gründung von Klein- und Mittelständische Unternehmen

In meinem Video vom 15.0821 habe ich berichtet, dass es in Kuba eine Reform gab, laut der die Gründung von Klein- und Mittelständischen Unternehmen möglich sein wird. Hierzu gibt es nun eine Ergänzung. Diese Regelung wird ab dem 20.09.21 in Kraft treten. Ich persönlich bin auf die praktische Umsetzung gespannt, halte diesen Schritt aber für sehr wichtig. Die Bevölkerung erhält so mehr Handlungsmöglichkeiten und die Wirtschaft wird angekurbelt. So stelle ich es mir zumindest im Optimalfall vor.

Kubanischer Impfstoff

Der in Kuba entwickelte Impfstoff Abdala erhielt eine positive Stellungnahme durch die mexikanische Aufsichtsbehörde. Die Wirksamkeit liegt bei 92%. Bereits im Juli erhielt Abdala die Zulassung in Kuba und wurde seitdem in Kuba selbst und in Venezuela entsprechend angewendet. Abdala ist somit der erste Impfstoff in Lateinamerika, welcher die Anforderung an Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit erfüllt.

Pandemische Lage in Kuba

Seit ungefähr einer Woche ist ein Abwärtstrend zu beobachten. In Zahlen heißt das, dass seit dem 27.08.21 die Inzidenz fällt. Hatte Kuba am 26.08.21 noch eine Inzidenz von 582,2, liegt diese heute am Tag der Aufnahme bei 406,4. Die Impfquote für die Erstimpfung liegt bei aktuell 49% und vollständig sind 34,6%. Kuba fährt weiterhin harte Maßnahmen und viele Provinzen sind weiterhin in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt. Transporte gibt’s kaum welche und der Alltag findet meist in den eigenen vier Wänden statt. Von der Versorgungslage mal ganz zu schweigen. Diese Maßnahmen werden von den einen oder anderen zu drastisch wahrgenommen und ich weiß auch nicht, ob das der richtige Weg ist. Gerade einer der wichtigsten Einnahmequellen, die Tourismusbranche, liegt seit 1,5 Jahren brach. Ich denke mir dabei aber immer, dass es in Kuba auf medizinischer Ebene an Allem fehlt. Was nützen einem Ärzte, wenn diese keine Medikamente oder sonstige ärztliche Materialien haben? Neben dem aktuellen Virus gibt es in Kuba zb. noch Dengue. Ich weiß an der Stelle nicht unbedingt was gefährlicher ist. In Kuba ist beides eine reale Gefahr. Und einfache Dinge wie Paracetamol, also Fiebersenkende Mittel, bekommt man nicht. Kurzum, ich kann die harten Maßnahmen auf eine Art verstehen, da man auf der anderen Seite keine Medikamente entgegensetzen kann. Andererseits fehlt die vielleicht wichtigste Einnahmequelle Kubas seit 1,5 Jahren, wodurch der finanzielle Druck für alle immer größer wird.

Wenn wir uns die Tendenz der aktuellen Zahlen anschauen, kann man nur hoffen, dass die Maßnahmen bald wieder angepasst werden.

Flughäfen öffnen

Ab Oktober sollen die Flughäfen Holguin, Santa Clara und Camagüey primär für die kanadischen Touristen wieder öffnen. Es ist also naheliegend, dass auch europäische Flieger die Destination wieder in ihren Flugplan aufnehmen werden. Der Blick wandert da in Richtung Condor. In den nächsten Wochen wissen wir da sicher mehr.

Einreisebestimmungen

Kommen wir zu den Einreisebestimmungen. Kuba ist laut dem Auswärtigen Amt Deutschland als Hochinzidenz-Gebiet eingestuft. Bei der Einreise wird ein negativer PCR Test benötigt, der nicht älter als 72 Stunden ist. Bei der Ankunft in Kuba wird am Flughafen ein 2. PCR Test gemacht. Pauschaltouristen gehen in ihre Hotels und warten dort auf das Ergebnis. Sobald sie die Negativmeldung erhalten haben, können sie sich frei bewegen. Individualreisende machen am 5. Tag einen weiteren PCR-Test. Erst wenn auch dieser negativ ist, kann man sich frei bewegen. Auch Einreisende, die geimpft sind, müssen die PCR-Tests machen und sich auch in die Quarantäne begeben. Hierzu hoffe ich auf eine baldige Änderung.

Schauen wir uns nun die Rückreise an. Grundsätzlich gilt, dass Personen, die aus einem Hochinzidenz-Gebiet nach Deutschland zurückkehren für 10 Tage in Quarantäne müssen. Die Quarantäne kann beendet werden, wenn ein Test-, Impf- oder Genesungsnachweis an die zuständige Behörde übermittelt wird. Hierzu gibt es das Einreiseportal der Bundesregierung www.einreiseanmeldung.de Wenn man also bereits vollständig geimpft ist, sollte dieser für die Einreise nach Deutschland ausreichen und man benötigt keinen extra PCR-Test. Die Quarantänepflicht besteht nicht für geimpfte und genesene Personen. Sollte man nicht vollgeimpft sein und auch keinen Genesungsnachweis haben, so benötigt man weiterhin für die Rückreise nach Deutschland einen PCR-Test.

Quellen

http://www.cubadebate.cu/noticias/2021/08/31/entidad-reguladora-mexicana-emite-opinion-favorable-sobre-la-vacuna-cubana-abdala/

https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/kuba/
https://www.periodicocubano.com/aeropuertos-de-santa-clara-holguin-y-camaguey-reabren-operaciones-en-octubre/

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