Aktuelle Lage in Kuba | März 2021

Vor 2 Wochen wurde das Lied Patria y Vida von den kubanischen Musikern Yotuel Romero, Gente de Zone, Descemer Bueno, Maykel Osorbo und El Funky ins Internet gestellt.

In diesen 2 Wochen hat das Lied fast 3 Millionen Aufrufe erreicht und wird vielerseits gefeiert.

Doch nicht von allen.

Die kubanische Regierung wird im Lied direkt angesprochen.

Der Regierung wird vorgeworfen, dass sich Kuba seit der Revolution in einem Stillstand befindet.

Dass die Wirtschaftskrise den Unmut der Bevölkerung wachsen lässt.

Dass der kubanische Peso keinen Wert hat und man nur mit Devisen einkaufen und überleben kann.

Dass man dennoch Kubaner ist, auch wenn man eine andere Ideologie verfolgt.

Dass man seine Meinung nicht frei äußern kann.

Dass man im eigenen Land eingesperrt ist.

Dass man Polizeigewalt fürchten muss.

Dass Kubaner kaum ihr eigenes Land kennen und genießen können.

Man möchte nicht wählen zwischen Vaterland oder Tod.

Man möchte Leben im Vaterland.

Die kubanische Regierung reagierte aggressiv und beleidigend.

Zum Beispiel nannte sie den Sänger Yotuel Jinetero, also eine männliche Prostituierte, weil er mit einer Spanierin verheiratet ist und so Kuba verlassen hat.

Vor ein paar Tagen wurde auf dem kubanischen Youtube-Kanal Cubadebate außerdem ein Antwortlied veröffentlicht.

Patria o Muerte por la Vida.

In diesem Lied heißt es, dass alles im Lied „Patria Y Vida“ gelogen ist und nicht der Wahrheit entspricht.

Kuba hat ein großes Problem mit dem Umgang mit seinen Künstlern.

Man versucht weiterhin Meinungsfreiheit zu unterdrücken.

Ich denke, wir sind bei diesem Thema noch nicht am Ende und da wird noch einiges passieren.

2 Funfacts.

  1. Wenn du bei Google „Mas peor canción 2021” suchst, dann wirst du eines der beiden Lieder finden. Rate mal welches? Oder versuch’s mal selber.
  2. In Kuba wurde der Spruch „Patria y Vida“ auf Geldscheinen geschrieben. Die Regierung hat die Annahme dieser Geldscheine nun in Geschäften und Banken verboten.

Kommen wir zum nächsten Thema.

Die Einreisebestimmungen

Diese sind seit dem 06.02.21 unverändert.

Also, du benötigst vor der Einreise einen negativen PCR Test in Papierform, der nicht älter als 72h alt ist.

In Kuba wird am Flughafen ein weiterer Test gemacht.

In lizensierten Hotels ist man dann in Quarantäne, bis das Ergebnis vorliegt.

Erst dann darf man sich frei bewegen. So zumindest Pauschalreisende.

Individualreisende, also die, die zb in Casa Particular unterkommen oder Familie besuchen, dort erfolgt nach 5 Nachten nach Einreise ein weiterer Test und erst wenn dieser negativ ist, darf man das Hotel, bzw. das Hotelzimmer verlassen.

Individualreisende sollten also aktuell mindestens eine Woche Quarantäne einplanen.

Zur Zeit lohnt sich nur eine Pauschalreise.

Wobei ihr auch bedenken müsst.

Kuba ist seit dem 28.02.21 wieder auf der Risikoliste vom RKI.

Das bedeutet, dass ihr bei Rückkehr nach Deutschland 10 Tage in Quarantäne müsst, bzw. erst nach 5 Tagen die Möglichkeit habt, einen Test zu machen, um die Quarantäne ggf. frühzeitig zu beenden.

Und wo wir gerade beim Thema sind.

Schauen wir uns die aktuellen Fallzahlen in Kuba an

Die Fälle sind rückläufig, aber es gibt punktuell immer noch Brandherde.

Die Folge ist, dass einzelne Städte oder sogar Provinzen im Lockdown bzw. Quarantäne sind.

Kuba plant mit dem eigenen Impfstoff Soberana 2 Ende März mit den Impfungen zu starten.

Ziel ist es, die Bevölkerung bis Ende des Jahres zu immunisieren.

Kuba hat außerdem noch weitere Impfstoffe erforscht bzw. entwickelt.

Soberana 1, Abdala und Mambisa.

Jedoch sind lediglich Soberana 2 und Abdala weit genug erprobt.

Ich persönlich denke, dass frühestens ab Mai eine Lockerung der Einreisebestimmungen für Individualreisende erfolgen wird.

Ein ausschlaggebender Punkt könnte hier die eigene Impfung sein, so wie es auch in anderen Ländern teils schon umgesetzt wird.

Die Zeit wird’s zeigen.

Am Ende machen wir nochmal einen Schlenker zur aktuellen Versorgungslage

Es gibt immer weniger im freien Handel und die Preise steigen immens an.

Diese haben sich teils verdoppelt und verdreifacht.

Die Privatwirtschaft kann aktuell kaum ausgeübt werden.

Um mal ein eigenes Beispiel zu bringen.

Seitens meiner Frau besitzt die Familie ein Camion, der seit einigen Wochen nicht fährt und somit auch kein Geld mit dem Camion erwirtschaftet werden kann.

Grund dafür ist, dass die Provinz aktuell in Quarantäne ist und Transporte nicht erlaubt sind.

Nahrungsmittel sind nur noch schwer zu bekommen und wenn, dann wie gesagt sehr viel teurer als vorher.

Kuba benötigt dringend einen Wandel, denn so kann es kaum noch weiter gehen.

Wir werden die Situation weiter beobachten.

Corona in Kuba

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert